Neuantik-Gläser
Das Neuantik-Glas gehört zu den mundgeblasenen Tafelgläsern, die nach traditionellen Fertigungsmethoden hergestellt werden. Es wird im Unterschied zu den Echt-Antikgläsern größer aufgeblasen. Dadurch ist es dünner, wirkt glatter und flächiger. Die Bläselung ist innerhalb der Tafel unregelmäßiger, die Form der Blasen länglich oval. Die Struktur, der Hobel, ist großflächig. Alle typischen Merkmale der mundgeblasenen Antikgläser – Hobel, Bläselung und Bewegung – sind gut ausgeprägt.
Produktion: Die flüssige Glasmasse wird zuerst mit der Glasmacherpfeife aus dem Ofen entnommen und langsam zu einem Glasballon aufgeblasen. Aufgrund der Größe dieses Ballons findet der Vorgang in einer Grube statt. Während des Blasens wird der Glasballon ständig in Form gedreht, hierdurch entsteht die Oberflächenstruktur, der Hobel. Nach Erreichen der endgültigen Größe wird eine Seite des Ballons geöffnet und ausgeweitet. Nach Abschlagen der Glasmacherpfeife entsteht ein Glaszylinder. Dieser wird dann der Länge nach aufgeschnitten, erneut erhitzt, aufgeklappt und zur fertigen Glastafel glattgebügelt.
Neuantik-Gläser sind eine Alternative zum normalen Fensterglas, wenn Fenster oder Türfüllungen aufgewertet werden sollen. In erster Linie finden sie Anwendung in privaten Gebäuden.