Die Floatglasherstellung ist ein endlos-kontinuierlicher Prozess. Die gereinigte, bei 1.100 °C teigig-flüssige Glasschmelze wird fortlaufend von einer Seite in ein längliches Bad aus flüssigem Zinn geleitet, auf welchem das etwa zwei Drittel leichtere Glas schwimmt (engl. to float) und sich wie ein Ölfilm gleichmäßig ausbreitet. Durch die Oberflächenspannung des Zinns und des flüssigen Glases bilden sich sehr glatte Oberflächen. Das am kühleren Ende des Bades erstarrte, noch ca. 600 °C warme Glas wird fortlaufend herausgezogen und durchläuft einen Kühlofen, in welchem es spannungsfrei heruntergekühlt wird. Nach einer optischen Qualitätskontrolle wird das Glas geschnitten. Es ist nun das Grundprodukt zur Weiterverarbeitung zu Einscheibensicherheitsglas (ESG), teilvorgespanntes Glas (TVG), Verbundsicherheitsglas (VSG), Isolierglas (ISO) usw.
Färbige Gläser entstehen vor allem durch Zusatz von Schwermetalloxidspuren. Da Glas bei seiner Herstellung aus einer Schmelze unterschiedlicher Stoffe entsteht, sind organische Farben selten zum Anfärben von Gläsern geeignet: Sie würden sich bei diesen Temperaturen zersetzen. Sehr viel häufiger verwendet man – möglichst anorganische – Komplexfarbstoffe wie z.B. Kobaltoxid für blau oder Eisenoxid für grün.
Floatglas extraweiß ist ein speziell entfärbtes Floatglas mit einem sehr niedrigen Eisenoxidanteil. Diese Eigenschaft verleiht dem Glas einen höheren Lichttransmissionsgrad und eine geringere Eigenfärbung als bei normal-klarem Floatglas. Für die Entfärbung der Gläser werden vor allem Metalloxide verwendet. Grundsätzlich verwendet man zur Beseitigung von Farbstichen die komplementäre Farbe.